Geschichte |
Die heutige Pfarrkirche St. Martin stammt im wesentlichen aus dem frühen 19. Jahrhundert; in den Neubau integriert wurden nur der Turm und Teile der nördlichen Kirchenwand des Vorgängerbaus. Am 30. Juli 1806 fand durch Weihbischof E. Ferdinand Graf von Bissingen die feierliche Einweihung des Gotteshauses statt. St. Martin ist als schlichter Saalbau mit einem eingezogenen Chor aufgeführt und zeigt eine qualitätvolle barocke und barockisierende Innenausstattung aus dem 18. und 19. Jahrhundert. MalereienFür die Bauausführung zeichneten einheimische Handwerker verantwortlich. Bregenzerwälder Künstler arbeiteten aber auch an der Ausgestaltung des Gotteshauses. Aus der Hand Joseph Bergmanns aus Hittisau, einem Cousin des bekannten Joseph Ritter von Bergmann, sind die Deckenbilder mit der Darstellung des Abendmahles, der Himmelfahrt Mariae und den vier Kirchenvätern. Ihre Fertigstellung fällt in das Jahr 1826. Dem 19. Jahrhundert sind auch die Kreuzwegstationen und die Ovalbilder der Emporenbrüstung mit den 12 Aposteln zuzuordnen. Vermutlich aus einem barocken Altar stammt die Marienkrönung, die sich heute an der Nordseite des Chores befindet. AltäreDer Hochaltar ist in der Zeit um 1720/30 entstanden und stammt aus dem barocken Vorgängerbau der heutigen Kirche. Sein Altarblatt wurde im Jahr 1805 von Andreas Brugger aus Langenargen geschaffen. Es zeigt die heilige Dreifaltigkeit mit Martin und Wendelin als Fürsprecher . Links und rechts des Mittelbildes sind die Figuren der Heiligen Petrus und Paulus zu finden. Im Oberbild - der Heilige Fidelis (?); links und rechts - die Skulpturen zweier Päpste. Die beiden Seitenaltäre erhielten ihr heutiges Aussehen im 19. Jahrhundert. Das Altarblatt der Evangelienseite thematisiert die Rosenkranzspende und wurde vom Bezauer Künstler Joseph Wilhelm um 1860 gemalt. Das Oberbild ist der Heiligen Anna mit Maria gewidmet. Auf dem Altarblatt der Epistelseite ist der Heilige Josef mit Christus und Johannes zu sehen. Angefertigt wurde es von Melchior Paul Deschwanden, der ein gefragter Künstler war. Den Auszug ziert ein Schutzengelbild. KanzelWie der Hochaltar, ist auch die Kanzel noch dem Barock zuzuordnen; sie wurde im 19. Jahrhundert aber geringfügig umgestaltet. Damals entstanden auch die Bilder am Korb mit den Darstellungen der Bergpredigt und Christus bei Martha. Auf dem Schalldeckel befindet sich eine Statue des Heiligen Michael aus dem frühen 18. Jahrhundert. Bildhauer- und SteinmetzarbeitenZu den ältesten erhaltenen Kunstwerken der Krumbacher Pfarrkirche gehört das spätgotische Kruzifix an der Südseite des Langhauses, das gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstanden sein mag. Eine überaus qualitätvolle Arbeit des 19. Jahrhunderts ist der barockisierende Taufstein mit der Figurengruppe "Taufe Christi". Aufmerksamkeit verdient das sandsteinerne Epitaph der Familie Feurstein an der südlichen Außenwand von St. Martin, insbesondere der Hinweis auf die Zugehörigkeit Krumbachs zum Gericht Bregenzerwald. "...HERR JOHANN V: FEVRSTEIN VOM GROMBACH RATH LANDAMENAUSCHVS DES BRAEGENZERWALDS..." OrgelDie erste Orgel wurde bereits 1848 unter Pfarrer Franz Walch angeschafft; die heutige ist bereits die dritte und stammt von den Gebrüdern Mayer aus Feldkirch. Sie ist als mechanische Schleifladenorgel mit zwanzig Registern, verteilt auf zwei Manuale, gebaut. GeläuteDas Geläute der Krumbacher Pfarrkirche stammt aus dem 20. Jahrhundert und wurde am 1. Juni 1922 aufgezogen. Die alten Glocken mussten während des Ersten Weltkriegs abgeliefert werden. Nur die kleinste blieb im Turm; 1923 kam sie in die Antoniuskapelle im Ortsteil Rain. |